Vergleich raubt dir das Leben – wie du dich davon befreist
- Arijana Durmic
- 23. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Wenn das Leben sich wie ein Wettlauf anfühlt...

Manchmal fühlt es sich an, als würde das Leben in zwei Spuren verlaufen: Die eine, auf der alle anderen scheinbar mühelos vorankommen – Karrieren aufbauen, Familien gründen, ihre Träume verwirklichen. Und dann gibt es meine Spur.
Langsamer. Unübersichtlicher. Voller Fragen.
Ich scrolle durch Instagram und sehe glückliche Paare, Frauen in meinem Alter, die ihre Karriere feiern, Babybauch-Fotos, strahlende Gesichter. Und ich? Ich sitze hier mit einem Kaffee in der Hand und frage mich, ob ich irgendwo falsch abgebogen bin. Wann habe ich entschieden, dass mein Leben an ihrer Geschwindigkeit gemessen wird?
Der ewige Vergleich – und seine fucking Illusion
Wir vergleichen uns, um uns selbst zu verstehen.
Doch wenn wir in die glänzende Welt der anderen blicken, vergessen wir, dass wir nur die Ausschnitte sehen, die sie uns zeigen. Hier kleine Ausschnitte aus Studien die ich gefunden habe:
Fardouly et al. (2015) fanden heraus, dass Social Media unser Selbstwertgefühl untergräbt, weil wir uns ständig mit geschönten Bildern messen.
Lockwood & Kunda (1997) zeigen, dass Vergleich motivieren kann – aber nur, wenn wir daran glauben, unser Ziel zu erreichen.
Chou & Edge (2012) nennen es die "Facebook-Illusion": Das Leben der anderen wirkt online immer besser, als es wirklich ist.
Vergleich ist eine Falle. Er lässt uns unser eigenes Licht vergessen. Mir hat eine Geschichte die Augen geöffnet und vielleicht inspiriert sie dich auch, hier rein kleiner Ausschnitt:
Hier eine kleine Geschichte vom König und seinem Garten – von Jorge Bucay
Es war einmal ein König, der einen prachtvollen Garten besaß. Die schönsten Pflanzen wuchsen dort – Rosen, Eichen, Olivenbäume, Lilien.
Eines Morgens ging der König durch seinen Garten und erschrak. Alles war welk, traurig, leblos.
Die große Eiche sagte: "Ich werde niemals so hoch wachsen wie die Kiefer. Warum sollte ich mich noch anstrengen?"
Die Kiefer klagte: "Ich werde nie so duften wie die Rose. Ich bin wertlos."
Die Rose seufzte: "Ich werde nie so stark sein wie die Eiche… Ich bin nichts Besonderes."
Nur ein kleines Veilchen blühte mit leuchtender Kraft.
Der König fragte: "Warum bist du nicht traurig?"
Und das Veilchen antwortete mit einem sanften Lächeln: "Weil ich verstanden habe, dass ich kein Baum, keine Rose und keine Kiefer sein muss. Ich muss nur das beste Veilchen sein, das ich sein kann."

Es gibt Tage, da fühle ich mich wie die Eiche, die Kiefer, die Rose.
Ich sehe Menschen, die ihre Hochzeit feiern, ihre Kinder in die Kamera lachen lassen, ihre Karriereleiter erklimmen. Und ich? Noch immer nicht „da angekommen“, wo ich dachte, dass ich sein sollte mit 35 Jahren. Aber dann frage ich mich: Will ich wirklich ihr Leben – oder will ich nur die Vorstellung davon? Will ich diese Position im Job, das ich so oft beneide, oder will ich die Freiheit, morgens in einem Café zu sitzen und über das Leben zu schreiben? Will ich einen Partner – oder will ich nur nicht die Letzte sein, die allein nach Hause geht?
Wie du dich aus dem Vergleichs-Hamsterrad befreist!
Radikale Akzeptanz – Dein Weg ist dein Weg
Vergleich entsteht oft, weil wir glauben, unser Leben müsste anders sein. Doch was wäre, wenn du radikal akzeptierst, dass du genau dort bist, wo du sein sollst?
Übung: Schreibe einen Brief an dein „zukünftiges Ich“. Erzähle ihr, warum du heute stolz auf dich bist. Lies ihn in einem Jahr wieder.
Dein eigener Maßstab – Setze neue Kriterien für Erfolg
Statt dich an gesellschaftlichen Standards zu messen (Beziehung, Job, Status), frage dich:
Wann fühle ich mich erfüllt? - Was macht mein Leben wertvoll – für mich?
Übung: Definiere drei persönliche Erfolgskriterien, die nichts mit anderen zu tun haben (z. B. "Ich lebe mit Freude" oder "Ich bin mutig und probiere Neues aus").
Journaling: Deine Reise dokumentieren
Vergleich macht uns oft blind für unser eigenes Wachstum.
Übung: Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, die du heute für dich getan hast. Das zeigt dir, dass du vorankommst – auf deinem eigenen Weg.
Freude-Konto: Mehr von dem tun, was dich strahlen lässt
Vergleich lenkt uns von den Dingen ab, die uns wirklich nähren.
Übung: Führe eine „Freude-Liste“. Schreibe 20 Dinge auf, die dich glücklich machen – und setze jede Woche mindestens drei davon um.
Körperarbeit: Vergleich aus dem System lösen
Vergleich sitzt nicht nur im Kopf, sondern oft auch im Körper.
Tipp: Tanze frei zu deiner Lieblingsmusik. Mach Power-Posen (z. B. die „Superwoman-Haltung“). Lerne, durch Bewegung deine eigene Energie zu spüren – unabhängig von äußeren Maßstäben.
Perspektivenwechsel: Vom Vergleich zur Bewunderung
Statt neidisch auf andere zu sein, frage dich:
Was kann ich von dieser Person lernen? - Was bewundere ich an ihr – und wie kann ich das in meinem eigenen Leben umsetzen?
Neid zeigt oft, wo wir selbst hinwollen. Nutze ihn als Kompass, nicht als Fessel!
Du bist genau dort, wo du sein sollst…
Vergleich ist ein Dieb. Er raubt dir den Blick für das, was du bereits hast.
Lass ihn gehen. Sei die beste Version deiner selbst, nicht eine schlechte Kopie von jemand anderem.
Sei wie das kleine Veilchen im Garten des Königs. Es wird nicht zur Eiche – aber es blüht. Und das ist genug!
Mein Herz wünsch deinem Herz Leichtigkeit und Akzeptanz für deinen Weg. Egal wo du gerade stehst im Leben, es ist genau richtig so wie es ist.
Namasté, my Loves.
Arijana
Ich liebe es auch zu lesen und zu schreiben und lasse dir gerne ein ❤️ da - hast du toll gemacht. Es ist so krass, wie oft wir Menschen werten. Ertappe mich auch immer wieder dabei. Nehme es aber heute bewusst wahr... Und steige dann aus dieser Spirale aus. Selbstliebe ist das zauberwort🫶 liebste Grüsse zu dir, Franziska
Die Übungen finde ich sehr hilfreich und bewegt zu tieferen Fragen an sich selber. Frauen sollen vermehrt andere Frauen bestärken.