Ich bin Yoga-Lehrerin und nein, ich entspreche nicht deinem Klischee.
- Arijana Durmic
- 18. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Es kommt oft vor, dass Menschen mich belächeln, wenn sie hören, dass ich Yogalehrerin bin. Manchmal höre ich Sätze wie: „Ah, du bist aber gar nicht so eine typische Yogalehrerin.“ Weil ich zielstrebig bin. Weil ich gerne verschiedene Sportarten mache, manchmal laut bin, ja sogar auch fluche (neeeiin macht sie nicht? DOCH!) und weiss du was, ich trinke sogar gerne Aperol und Wein, na schockiert? Und esse gerne und viel, jaaa! Weil ich nicht barfuss durch die Welt schwebe oder ständig lächle. Ich bin für dich wohl all das, was nicht dem Klischee entspricht und weiss du was, I don’t give a f*ck!

Ich weiss, dass viele beim Wort Yoga ein bestimmtes Bild im Kopf haben. Doch genau das möchte ich aufbrechen. Yoga beginnt für mich nicht auf der Matte und endet nicht beim letzten Om, bei Rächerstäbchen und Tee.
Yoga ist für mich eine innere Haltung.Eine Praxis, die mich durch den Tag trägt.Ein Werkzeug, das mich stärkt, wenn ich mich klein fühle.Ein Raum, der mich auffängt, wenn ich mich verliere.
Wenn ich in einem Meeting sitze und merke, dass mein Atem flach wird, dass meine Schultern nach vorne sinken, dass sich mein Brustraum eng anfühlt , dann weiss ich: Da stimmt was nicht. Nicht im Aussen. Sondern in mir!
Dann brauche ich einen Moment. Ich mach eine Pause zwischen all den Terminen. Ich atme. Ich richte mich auf. Und mit meiner Körperhaltung verändert sich auch mein Inneres wieder.
„Der Körper zeigt uns, was der Geist manchmal nicht sagen kann.“
Das ist für mich Yoga. Nicht nur Asanas. Sondern Embodiment. Nicht nur Bewegung. Sondern Bewusstsein. Ich praktiziere es jeden Tag ohne mich dabei zu verbiegen, sondern es ist eine innere Haltung! Mitgefühl zu haben mit Menschen die sich wie Ar*******er benehmen und dabei zu sehen wie sich sogar die Energie zum positiven verändert. Der Mensch ruhiger wird, sogar liebevoller.
Ich habe in den letzten Wochen wieder viel bewusster hingeschaut. Auf meine Gedanken. Auf meine Worte. Auf mein innere Haltung. Ich habe erkannt, dass ich selbst die Einzige bin, die meine Gedanken denkt. Die meine Gefühle fühlt. Die entscheidet, wie ich mich in jedem Moment ausrichten will.
Es ist nicht der volle Kalender, der mich stresst. Nicht der nächste Termin. Es ist meine Haltung. Meine innere Spannung. Mein Druck, den ich mir selbst mache.
„Wie du mit dir selbst sprichst, entscheidet, wie du durchs Leben gehst.“
Ich bin verantwortlich für das, was ich in mir kultiviere! Wenn ich bewusst atme, merke ich, wo ich mich selbst verliere. Wenn ich meine Haltung verändere, spüre ich sofort, wie sich mein Innenleben wandelt.Wenn ich mir Raum nehme, werde ich klarer, ruhiger, verbundener. Und ich merke: Meine innere Ausrichtung wirkt. Sie zeigt sich im Aussen.
Wenn ich negativ über jemanden denke , auch wenn ich nichts sage, verändert sich die Verbindung. Wenn ich mich unsicher fühle, spürt das mein Gegenüber. Wenn ich liebevoll mit mir bin, werde ich weicher im Blick, klarer im Ton, stärker im Auftreten.
In der Psychologie nennt man das Projektion. Wir übertragen unser Inneres nach aussen.Was wir fühlen, wird sichtbar, in unserem Gesicht, in unserer Sprache, in unserer Haltung. Darum beginnt echte Veränderung immer in uns. Nicht, um perfekt zu sein sondern um echt zu sein!
Je klarer ich innerlich bin, desto klarer wird mein Aussen. Je weicher ich mit mir bin, desto liebevoller wird meine Kommunikation. Je ruhiger ich atme, desto ruhiger wird auch mein Tag.
Ich wünsche mir, dass wir uns alle wieder daran erinnern:
Wir sind nicht machtlos! Wir können die Verantwortung sofort für unsere innere Welt übernehmen und verändern. Wir dürfen Verantwortung übernehmen für das, was wir in uns tragen. Für unsere Gedanken. Unsere Emotionen. Unsere Reaktionen. Denn genau da beginnt Veränderung.
Drei kleine Übungen für mehr Bewusstsein im Alltag
Der Self-Check-In (2 Minuten)
Setz dich aufrecht hin, schliesse für einen Moment die Augen. Atme einmal tief durch. Frage dich: Wie fühle ich mich gerade – körperlich, emotional, geistig? Wo spüre ich Spannung oder Enge? Was brauche ich gerade wirklich? Nur wahrnehmen. Kein Urteil.
Die Atem-Brücke
Atme 4 Sekunden tief ein. Halte den Atem für 4 Sekunden. Atme 4 Sekunden aus. Warte 4 Sekunden. Wiederhole das 3–4 Mal – am Morgen, zwischen Terminen oder am Abend.
Der Gedanken-Spiegel
Wenn dich eine Person oder eine Situation beschäftigt, schreib dir auf, was du darüber denkst. Dann frag dich: „Was davon könnte auch ein Spiegel meines Inneren sein?“ Diese Frage bringt dich zurück in deine Klarheit und in deine Verantwortung.
Ich hoffe, dieser Text hat dich sanft erinnert, wie kraftvoll es ist, Verantwortung für dein inneres Erleben zu übernehmen. Vielleicht nimmst du heute einen bewussteren Atemzug, vielleicht richtest du dich neu aus ganz still, nur für dich. Vielleicht kannst du dir jeden Sonntagabend bevor du ins Bett gehst vornehmen, dass es dir die ganze Woche einfach super gehen wird, egal was im Aussen passiert!
Denn Veränderung beginnt nicht im Aussen. Sie beginnt in dir. Schenke deiner inneren Haltung im Alltag mehr Beachtung.
Namasté my Loves
Arijana

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